Inne halten und mich feiern üben.

Weißt du, was mir schwer fällt? Meine Erfolge feiern und inne halten.

Kaum ist ein Projekt geschafft, halte ich nicht ein, sondern galoppiere weiter. Denn aus dem, was ich geschafft habe, ergibt sich meist eine Konsequenz: Neue Aufgaben.

Warum nicht einfach weiter hetzen?

Zum Beispiel weil alles Leben sonst nur aus arbeiten und weiter rennen besteht. Wenn ich nicht inne halte - da kann der Weg noch so lohnend sein - was bedeutet es dann, das Ziel erreicht zu haben? Was bedeutet es für mich zu leben? Wie viele Kostbarkeiten des Lebens verpasse ich?

Was sind die Momente, an die ich mich erinnern möchte, wenn ich mit 107 Jahren in einem Schaukelstuhl sitze und zurück blicke?

Dass ich ohne Luft zu holen gleich die nächste Aufgabe angepackt habe? Dass ich meine Erfolge nicht gefeiert habe? Davon gibt es so viele. Weder meinen Abschluss zur Staatlich geprüften Betriebswirtin mit Note 1,1 habe ich 2000 mit anderen Menschen gefeiert, noch meine beiden Bücher (2001), noch den Abschluss zur Heilpraktikerin für Psychotherapie (2012). Mir fällt da bestimmt noch mehr ein.

Ich habe das Erreichte (und damit auch mich) nicht so wichtig genommen. Dabei habe ich auf das Erreichen des Ziels doch Monate und Jahre hingearbeitet, in vielen Stunden, mit Zweifeln, hatte Angst ob alles gelingt, habe geschwitzt, bin immer wieder über mich hinaus gewachsen. So viele Gründe zu feiern!

Heute macht mich das traurig, dass ich es nicht gemacht habe. Aber habe ich daraus gelernt? Nicht wirklich. Aber ich will es üben. Deswegen habe ich mir das überlegt:

Im Foto-Tischkalender 2019 auf dem März-Blatt wird es einen herrlichen Frühlingsstrauß und den Text geben: "Ich feiere meine Erfolge." (Erscheint ca. Ende Oktober hier auf der Seite. Du kannst dich für den Newsletter eintragen, dann erinnere ich dich daran.) Dieses Blatt wird jede Betrachterin und Betrachter ans Feiern der eigenen Erfolge, an das inne halten auf dem Lebensweg erinnern.

*

Wie kann feiern der Erfolge denn aussehen?

Es kann ein Fest sein, um diesen Moment zu würdigen. Liebe Menschen einladen und auch ihnen für ihren Anteil danken. Es kann aber auch ebenso gut ein stiller Augenblick nur mit mir sein. Durchatmen. Revue passieren lassen wie der Weg bisher war. Welche Hürden ich genommen habe. Und meinem Sein und Tun durch diese Aufmerksamkeit Beachtung schenken und Wert geben. Das ist wichtig, weil so gute Gefühle verankert werden, sie sich ausbreiten können und ich immer leichter in diesen Flow des Glücks komme. Wie ein Pfad durch den Urwald: Erst kaum zu sehen oder gar nicht vorhanden und je mehr ich es übe, zu feiern, inne zu halten, desto breiter wird er und desto leichter wird es für mich, ihn zu gehen.

Eine Übung für ein wertvolles und innerlich reiches Leben!

Meine Erfolge wichtig nehmen und wertschätzen. Das fällt mir (noch) schwer. Auch wenn es nach außen gar nicht so ankommten mag.

Wobei ich gerade merke: Es stimmt nicht ganz, was ich geschrieben habe. Still für mich gefeiert habe ich. Nach der bestandenen Prüfung zur Heilpraktikerin für Psychotherapie Juchuuuu! Bestanden! habe ich nachdem ich alle meine Herzmenschen angerufen hatte, einen Spaziergang durch den Park gemacht, einen dicken Stein als Sinnbild für die gestemmten Lasten in den Rhein plumsen lassen und bin anschließend in ein Café eingekehrt. Zu Hause bin ich dann in den Blumenladen zu Petra und habe mir einen riesigen Strauß Blumen gegönnt. Ich habe also doch gelernt, zu feiern. :o)

Und als ich die Kalenderdaten 2019 bei der Druckerei hochgeladen habe, das bedeutet immer einige Minuten Wartezeit, habe ich meine Augen geschlossen, die Hand auf mein Herz gelegt und meinem inneren Team für ihre Arbeit gedankt. (Dieses Jahr habe ich etwas Großes, Neues gestemmt. Mehr dazu in den nächsten Wochen.) Mir sind vor Glück und Berührung Tränen die Wange herunter gelaufen. Was für ein kostbarer Moment.

Und es gibt noch viel Luft nach oben. Ich will es üben, weil es so wichtig ist, um in ein inneren Gleichgewicht, in Frieden und Fülle zu gelangen und der März 2019 wird mich daran erinnern. Und nicht nur mich, sondern alle, die darauf blicken.

Inne halten bedeutet für mich, unabhängig von erreichten Zielen stehen bleiben auf dem Weg. Die Aussicht genießen. Hinsetzen. Was essen und trinken. Wenn ich durch ein Projekt hetze mit einem Termin vor Augen, kann es durchaus sein, dass ich Essen und Trinken vergesse. In Pausen komme ich zu mir. Prüfe, was ich brauche. Was mir jetzt gut tun würde. Ich trete heraus aus meinem Hamsterrad und nehme meine Umwelt wieder bewusster war.

Ich nehme Dinge wahr, die sonst an mir vorüber gezogen wären. Wie der süße kleine Igel, der mir abends mal im Urlaub auffiel, als er über die Wiese huschte. So putzig war er und einen Moment hielt er für ein Foto still. Um so etwas schönes wie Tiere zu sehen, darf ich nicht mit meiner Arbeit beschäftigt sein. Sonst nehme ich sie gar nicht wahr. Es braucht Zeit.

Im Sommer hatte ich beim Walken so schöne Erlebnisse im inne halten. Walken durch den Sommerwald Das sind die Momente, die wirklich lebenswert, intensiv waren und mir heute noch deutlich vor Augen sind. Was ist das Leben ohne solche Perlen? Ein Hetzen von A nach B.

Dafür ist das Leben zu schade, was meinst du?

Toll war auch eine Aktion im Herbst letzten Jahres. Eigentlich wollte ich mir erst neue Kleidung kaufen, wenn mein Körper nicht mehr weiter Gewicht loslässt. Ich stand vor einem Klamottenladen, wovon ich schon Jahre was schönes zum Anziehen haben wollte, ging rein, probierte an, war erstaunt, dass es passte und dann dachte ich: Nicht nur das Ziel feiern, auch den Weg! Und gönnte mir wirklich einen Rock, einen Pulli, einen Schal und farbige Strümpfe. Wow! Auch für das Feiern des Unterwegs seins steht der März 2019.

Ich freue mich auf dieses besondere Kalenderblatt im nächsten Jahr - und bin neugierig, was es dann zu feiern gibt. Ganz ehrlich: Zu feiern gibt es jeden Tag mindestens einen Grund. Und inne halten hilft, das Leben ganz bewusst wahr zu nehmen und zu genießen.

Ich wünsche mir und wenn du magst auch dir eine Kultur des Feierns und Innehaltens! Das wäre ein grandioses Jahr.

Kannst du gut inne halten? Oder fällt es dir auch schwer wie mir? Wie feierst du deine Erfolge, dein auf dem Weg sein?

* * *

Mir fällt noch etwas wichtiges ein: Warum kann ich meine Erfolge nicht feiern? Warum ist es so schwer für mich, inne zu halten? Ich werde für die Monatlichen Impulse 2019 mutig sein und genau dorthin blicken und einen Dialog mit meinem Inneren führen.

Wenn ich weiß, warum etwas so ist, hilft mir das, Frieden zu finden. Begreifen hilft mir, nicht weiter darüber zu grübeln, sondern klar zu sehen und Lösungen zu entwickeln, die mir wirklich helfen.

Verstehen, warum sich ein ungesundes Verhalten in mir verankert hat, wie es also entstanden ist, gibt mir die Möglichkeit, diesen Ursprungsmoment zu heilen, mir zu geben, was ich wirklich brauche. Das werde ich dann tun.

Die Monatlichen Impulse sind Inspirationen, tiefe Innensichten und mehr Privates als im Blog von mir zu den Kalenderblättern. Eine ganz persönliche Wegbegleitung von Anja Kolberg durch das Jahr in zwölf Mails. Du kannst sie im Shop zusammen mit dem Kalender kaufen.

Schöne Septembertage!

Deine Anja

PS: Schreib mir einfach eine Mail, wenn du den Newsletter von mir erhalten möchtest an ak (@) anjakolberg.de. Dann erinnere ich dich, wenn die beiden Kalender 2019 und die Impulse zu kaufen sind. Der Shop hat im Jahr immer nur wenige Monate geöffnet.

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Erstellt durch: Anja Kolberg am Dienstag, 11 September, 2018
Thema: Blog - 2018, 2. Halbjahr, Blog - Achtsamkeit
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