Blick in den Kopftopf
Meine Ethik & die Folgen - Teil 7
Was isst man, wenn man ohne Fleisch, Fisch, Milch, Käse, Eier, Sahne
auskommen möche? Und wie soll das alles klappen, wenn der Partner
weiterhin Tierisches essen möchte? Ich zweifle, ob es mit der veganen
Ernährung klappen würde, wenn mein Mann nur kochen würde. Doch da ich
seit Beginn meiner Auszeit vor einigen Jahren meistens koche und er mich
unterstützt, in dem er oft auf eine Fleischbeilage verzichtet, geht es.
Ein Blick in meinen Kochtopf gibt einige Ideen, was ich so zubereite:
Köstlich:
Original italienisches Risotto mit Tomate &
Basilikum von Rapunzel. Gibt es im Biogeschäft oder direkt
online
beim Hersteller. Praktisch: Alle Zutaten sind drin, bis auf die
Flüssigkeit. Ich hatte keinen Weißwein zur Hand, aber Sekt im Schrank
(ginge auch nur mit Wasser). Der Sekt eignete sich trotz Skepsis meines
Mannes prima - und wurde anschließend zum Essen gereicht. :o) Es hat
toll geschmeckt. Das muss ich nochmal machen. Meinem Mann hat das
Risotto gut geschmeckt, allerdings würde es ihm beim nächsten Mal besser
gefallen, wenn noch eine Fleisch- oder Fischbeilage dabei wäre. Die
Portion ergab genau zwei Teller. Ehrlich gesagt: Zu wenig, um so richtig
satt zu werden. Also gibt es beim nächsten Mal etwas dazu oder die
doppelte Menge. Sieht das fertige Gericht nicht köstlich aus?
Lecker waren auch die
Thai-Reisbratlinge Asia von Natur Campage.
(Ich habe leider kein Foto davon gemacht.) Die habe ich ebenfalls in
Denn's
Biomarkt entdeckt. Die Mischung wird mit kochendem Wasser
übergossen, dann muss es kurz quellen und schon können Bratlinge geformt
und gebraten werden. Dazu gab es frischen Salat. Die Packung ergab ca. 6
Bratlinge. Ich hätte glatt die doppelte Anzahl essen können, sooooo
lecker waren die. Die Reisbratlinge gab es auch noch in einer anderen
Geschmacksrichtung, die werde ich beim nächsten Mal testen. Yamyam.
Urteil meines fleischessenden Gatten: Okay, lecker, aber die
Gemüseburger von Allnatura würden ihm besser schmecken.
Am ersten warmen Frühlingstag gab es bei uns dieses "Draußen"-Rezept.
Draußen, weil es so herrlich zu warmen Wetter passt. Das
Rezept
vom Brot-Teig habe ich dafür genommen, es wurde mit Olivenöl an den
Händen auf einem Backblech bis zum Rand verteilt und eingeöl, Dellen
eingedrückt. Darauf wurden stückige Tomaten aus der Dose verteilt,
einige Oliven, Salz drauf. Backen (habe mich am Brotrezept orientiert).
Darauf habe ich einen Ruccola-Salat mit Tomaten angerichtet. Das
Ergebnis fanden wir beide köstlich und mehr als einmal wiederholenswert.
Mir läuft schon wieder das Wasser im Mund zusammen. Wir hatten einen
Beitrag über diese Urpizza "
Foccacia" gesehen, gleich
danach im Netz gesucht und schwups - am nächsten Tag war die Idee
umgesetzt. Übrigens schmeckte die aufgewärmte Foccacia am zweiten Tag
nicht mehr so gut, also lieber frisch verputzen oder einfrieren? Das
habe ich noch nicht probiert. Übrigens eigent sich das Brotrezept auch
super als Pizzateig. Wenn Sie den Begriff Focaccia in eine Suchmaschine
eingeben, gibt es einen ganzen Haufen Informationen, Rezepte...
Das
Mango-Dhal mit Kokos ging in die Hose. Das
Rezept
fand ich in den ersten Tagen meiner Ernährungsumstellung, kaufte x neue
Gewürze und rote Linsen. Letzte Woche habe ich es endlich probiert. Am
Kopftopf schmeckte es mir noch gut. Zusammen mit Reis auf dem Teller
nicht mehr so gut. Die Konsistenz war gewöhnungsbedürftig, so faserig,
obwohl ich die Linsen eine gefühlte Ewigkeit habe kochen lassen. Mein
Mann stocherte nur in seinem Teller rum, ich glaube, seine Reaktion
wirkte sich auch auf mich aus. Gerochen hat das Essen gut. Ein Foto habe
ich nicht gemacht. Bin ich froh, dass ich nicht oft solche Erfahrungen
mache.
Ausprobiert habe ich einen
Apfelstrudel mit Blätterteig (
Rezept
- mit Margarine statt Butter). Ist in die Hose gegangen. (Ich habe auch
kein Foto gemacht, war zu enttäuscht. Ich glaube, ich fange mal damit
an, Fotos von meinen Unglücken zu machen. Im Rückblick ist das doch
witzig.) Inhalt war viel zu süß, Blätterteig ist oben drauf völlig
auseinander gefleddert. Das Ergebnis hat trotzdem geschmeckt, würde ich
aber beim nächsten Mal anders machen. Ich würde viiiiiel weniger Äpfel
und Zucker nehmen und die Semmelbrösel weglassen, dann ist es auch
weniger fetthaltig. Die Äpfel würde ich nur auf die Mitte legen und dann
zuklappen. Oder gleich das fertige Produkt von
Coppenrath und Wiese
kaufen. Deren klassischer Apfelstrudel aus der Tiefkühltruhe ist nämlich
vegan. Eine prima Alternative für den plötzlichen Besuch oder den
kleinen Kuchenhunger am Sonntag Nachmittag.
Samstag probierte ich einen neuen
Rote-Beete-Salat
für gekochte Rote-Beete, der mir und auch meiner Mutter sehr gut
geschmeckt hat. Ich habe noch zwei Äpfel darunter gerieben. Auf
chefkoch.de gibt es viele köstliche Rezepte mit dieser Erdfrucht,
besonders im rohen Zustand. Davon will ich, wenn es frischen aus der
Region gibt, auch eines testen.
Gestern Abend wollte ich eigentlich den gekauften Strudelteig
ausprobieren und mit Spinat füllen. Leider waren die dünnen Teigscheiben
schimmelig, so musste ich mir spontan was anderes ausdenken: Den Spinat
gab's dann mit Backofenkartoffeln. (Habe frischen Rosmarin über die
Kartoffeln gelegt. Das hat beim Bakcen super toll gerochen, wenn ich
davon auch nix geschmeckt habe...)
Viele Grüße von der Experimentier-, Geschmacks- und Genussfront.
Vielleicht das nächste Mal mit mehr Experimentierfotos. Ich meine
Ergebnisse, die nicht so aussehen wie im Rezept versprochen.... Ich will
zu meinen Küchenabenteuern stehen, auch wenn sie nix werden.
Aber wer weiß? Immerhin sind auf so einem Weg die berühmten Brownies
entstanden... :o)
Anja Kolberg
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